linexo-Launch mit innovativem Multisite-Konzept

E-Commerce

Zusammenfassung

Die WERTGARANTIE-Group setzt bereits seit einigen Jahren Drupal ein. Für die Online-Präsenzen der jüngst gegründeten Marke linexo mit speziellen Fahrrad- und E-Bike-Versicherungen wurden die bisherigen Erfahrungen ausgewertet und neue Konzepte für Drupal entwickelt. Diese sind ein Gamechanger für das schnelle Ausrollen von Kampagnen-Sites und kontextbasiert-automatisierte Calls-to-Action.

Projektbeschreibung

Mit einem sportlichen Zeitplan haben die Teams von WERTGARANTIE und erdfisch gemeinsam einen Baukasten für Kampagnensites entwickelt, der Site-spezifische Konfiguration überflüssig macht.

Zum Launch wurden diese Websites ausgerollt:

Haupt-Sites
• www.linexo.de
• www.linexo.at

Fachhändlerportale
• https://partner.linexo.de
• https://partner.linexo.at

Microsites Deutschland
• https://www.linexo.de/antragsstrecke
• https://www.linexo.de/deine-services
• https://www.linexo.de/bikecenter
• https://www.linexo.de/leasing
• https://www.linexo.de/stadtradeln
• https://app.linexo.de
• https://partner.linexo.de/allrid-e
• https://partner.linexo.de/bidex

Microsites Österreich
• https://www.linexo.at/antragsstrecke
• https://partner.linexo.at/firmenradl

Um Wiederholungen zu vermeiden, erklären wir das Projekt detailliert entlang der Projektziele:

Projektziele und -ergebnisse

ZIELE
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Innerhalb von 6 Monaten mussten pünktlich zur Messe „Eurobike“ zwölf Websites gelauncht sein, darunter Länder-Sites (zunächst für Deutschland und Österreich), ein Händlerportal und einige Kampagnen-Microsites. Für weitere nationale Märkte musste die Mehrsprachigkeit bereits mit angelegt sein. Auf der Messe sollte die neue Marke der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Das strategisch wichtigste Anliegen des Kunden war dabei: „Wir wollen neue Märkte erschließen können, ohne für jede begleitende Website etwas entwickeln lassen zu müssen. Rein inhaltsgetrieben, also ohne Konfigurationsanpassungen und Deployment-Prozesse muss es möglich sein, kurzfristig neue Websites aus dem Basissystem ausrollen zu können und vorhandene Inhalte dafür teilweise wiederverwenden zu können. Dabei muss auch berücksichtigt werden, dass künftig dezentrale Website-Redaktionen mit eigenen Sprachen hinzukommen."

ERGEBNISSE
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Der Zeitplan wurde gehalten! (Ja, das war Stress.)

REIN REDAKTIONELLES AUSROLLEN NEUER SITES

Hierfür haben wir → Sites ← entwickelt. Inhalte werden immer im selben Content-Speicher erstellt. Dort sind bereits Gruppen-basierte Berechtigungen angelegt, so dass mehrere Redaktionen mit unterschiedlichen Zuständigkeiten sich nicht ins Gehege kommen.

Eine neue Website wird mit wenigen Einstellungen ausgerollt (Titel und Domain eintragen, Inhalte auswählen, fertig). Theoretisch.

In der Praxis kommen dann natürlich Anforderungen hinzu, für die weitere Module in der Sites-Modulsuite zuständig sind. Beispielsweise → Sites Group Overrides ←, um etwa ein gemeinsames Impressum zu nutzen, aber stellenweise andere Eintragungen vornehmen zu können, oder um auf der B2B-Site andere Preise auszuspielen. Overrides sind möglich für die üblichen Felder, Metatags, Entity reference Revisions (wie z. B. Paragraphs) und Layouts. In den Formularen erkennt man ähnlich wie bei Übersetzungen, welche Inhalte übersteuert werden können.

Nützlich auch → Sites Masquerade ←, um schnell zwischen den Domains wechseln zu können, ohne sich überall neu einloggen zu müssen. Weitere Module sind vermutlich selbsterklärend: Sites Language, Sites Path Alias, Sites Path Prefix, Sites Simple Sitemap …

Für künftige Niederlassungen in weiteren Ländern ist bereits vorbereitet, dass ausgewählte Inhalte aus dem Content-Pool zur Verwendung/Übersetzung bereitgestellt werden können. An diesen nehmen die dezentralen Redaktionen dann ihre Anpassungen (Overrides) vor und können auch eigene Inhalte einpflegen.

VEREINFACHTE ART VON MARKETING-AUTOMATION

Das Interesse des Marketings liegt weniger auf dem User-Tracking, sondern mehr auf der flexiblen Möglichkeit, kontextbezogen Hinweise auf Kampagnen - z.B. Rabattaktionen - auszuspielen und diese sehr flexibel an unterschiedlichsten Stellen anzubringen. Ein Use Case wäre etwa, dass die Aktion „Versicherung abschließen, Akku gratis bekommen“ nur auf Magazinartikeln auftaucht, die von E-Bikes handeln.

Hierfür haben wir → Slots ← entwickelt. Vereinfacht gesagt, setzt man mit Slots Platzhalter an beliebige Stellen, die auf Basis redaktionell bestimmbarer Bedingungen auswechselbare kontextabhängige Inhalte ausspielen. Jede Art von Block kann zu einem Slot-Inhalt erklärt werden, indem dort die Bedingungen gesetzt werden. Verfügbar sind hierbei die klassischen Optionen, die man von Drupal-Blöcken kennt, aber in einem aufgeräumteren UI. Es kann zusätzlich auch gezielt eine Slot-ID ausgewählt werden. Und damit die „Bibliothek wiederverwendbarer Blöcke“ nicht explodiert, ist das alles auch bei Inline-Blöcken möglich.

Slots können an verschiedene Entitäten gehängt werden, indem man einfach ein „Slots-Feld“ hinzufügt (ähnlich wie beim Metatag-Modul).

Nebenbei bemerkt, haben wir uns damit auch selbst einen Wunsch erfüllt. Drupalistas kennen das Problem, dass Form und Inhalt nicht immer so streng getrennt sind. Blöcke an sich sind Konfiguration, aber deren Inhalte eben nicht, was das Ausrollen neuer Features umständlich macht. Views-Header und deren Übersetzungen wiederum sind Konfiguration, können also nicht mal eben redaktionell geändert werden, was Kunden verständlicherweise unzufrieden macht. Slots löst auch diese Herausforderungen und gibt den Redaktionen endlich die volle Hoheit über Texte auf ihrer Website.

MEHR GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN MIT WEB COMPONENTS

Das Frontend haben wir Komponenten-basiert mit Storybook gebaut. Wie bereits in einer früheren Einreichung erwähnt (https://splashawards.de/de/nominees/vernetzung-fuer-die-nachhaltige-stadtentwicklung-modellprojekte-smart-cities), haben wir viel zur Entwicklung von Single Directory Components beigetragen. Um ein paar Gestaltungsmöglichkeiten im Frontend bereitstellen zu können, haben wir → Component Behaviors ← entwickelt. Redakteur:innen können damit beispielsweise entscheiden, welche Hintergrundfarbe eine Komponente bekommen soll.

Herausforderungen

Völlig neue Konzepte zu entwickeln, die sich nahtlos und möglichst generisch in die Drupal-Architektur einfügen, ist für andere schon Herausforderung genug. Hier kam der enge Zeitplan hinzu, der parallel zum Mentoring des Entwicklungsteams auf Kundenseite im Blick behalten werden musste.

Community-Beiträge

Dieser Kunde finanziert intensiv die Weiterentwicklung von Drupal: https://www.drupal.org/wertgarantie-bike-gmbh#projects-supported

SITES-Modulsuite:
Kompletter Neustart des Moduls, das einen ähnlichen Lösungsansatz bis Drupal 7 anbot. Die Veröffentlichung der Suite auf Drupal.org ist in Vorbereitung (Maintainership bereits übernommen), es findet noch Refactoring statt. Im Unterschied zum beliebten Domain-Modul verfolgt Sites einen anderen Architekturansatz. Interessierte können sich gern im öffentlichen erdfisch-GitLab bedienen und die Module nutzen. Sie sind bereits im Einsatz, also gar nicht mehr im allzu frühen Beta-Stadium. https://git.erdfisch.de/contrib/sites

SLOTS:
Slots ist schon auf Drupal.org veröffentlicht, hat aber eine Abhängigkeit zum noch nicht veröffentlichten Modul “Conditions Field” (verfügbar im erdfisch-Repo) - https://www.drupal.org/project/slots

PARAGRAPH BLOCK:
Macht Paragraphs als wiederverwendbare Blöcke verfügbar: https://www.drupal.org/project/paragraph_block

COMPONENT BEHAVIORS:
Gestaltungsmöglichkeiten ins Frontend holen: https://git.erdfisch.de/contrib/component_behaviors

FORM DECORATOR:
Formulare anpassen/anreichern ohne rigorose Eingriffe: https://www.drupal.org/project/form_decorator

RABBIT HOLE LINKS:
Nicht nur für Multi-Site-Installationen interessant: Verweist ein Link auf eine Seite, die eine 404- oder 403-Response zurückgeben würde, entfernt dieses Modul die Verlinkung im Fließtext automatisch. https://www.drupal.org/project/rabbit_hole_links

Warum sollte dieses Projekt die Splash Awards gewinnen?

linexo demonstriert, wie sich anspruchsvolle Herausforderungen mit Drupals Flexibilität für innovative Lösungen bewältigen lassen und wie die Redaktionsarbeit beschleunigt werden kann. Die Drupal-Community braucht nicht nur stetigen Zuwachs an Entwickler:innen, sondern auch an Kunden, die verstehen, dass Open Source ein Geben und Nehmen ist. Dieser Kunde lässt ein stetig wachsendes Inhouse-Team von Profis coachen und unterstützt die Weiterentwicklung massiv, was sich auch an den Credits nachprüfen lässt: https://www.drupal.org/wertgarantie-bike-gmbh#projects-supported Ein Splash-Award sollte dieses Engagement als vorbildlich auszeichnen und andere Betreiber:innen komplexer Drupal-Lösungen motivieren, sich mit kreativen Ideen und Contributions an der Weiterentwicklung zu beteiligen.